Wer hinter der Nähmaschine sitzt

Doch wer näht denn jetzt die Kleidung? Das bin ich: Celina Pröbstl, 28 Jahre alt, Maßschneidermeisterin und Modedesignerin. Geboren wurde ich in Pretoria, Südafrika und bin seitdem ziemlich weit in der Weltgeschichte herumgekommen. Der Weg zu meinem Traumberuf war genauso umständlich wie so manche Reise. Nach meinem Abitur studierte ich an der LMU München und nach dem erfolgreichen universitären Abschluss beschloss ich mich meiner kreativen Seite zuzuwenden. So begann meine modische Reise 2020 mitten in den Corona-Jahren, was zur Folge hatte, dass aufgrund der Lockdowns und der angespannten Situation zunächst keiner der über fünfzig angefragten Schneiderbetriebe im Münchner Umkreis einen Azubi aufnehmen konnte bzw. wollte. Nach diesem Dämpfer der anfänglichen Euphorie über den neuen Lebensabschnitt meldete ich mich in letzter Sekunde an der Modefachschule Sigmaringen für die dreijährige Ausbildung zur Modedesignerin und zusätzlich zur Maßschneiderin an und bereute es nicht. Parallel zu den beiden Ausbildungen gab es die Möglichkeit an der Steinbeis Hochschule einen Kurs für den Bachelorabschluss in Business Administration zu belegen. Auch drei Praktika bei Maßschneiderateliers und einem Couture Label konnten mir interessante Einblicke in die Branche bieten. 2023 schloss ich erfolgreich die Ausbildungen zur Maßschneiderin und Modedesignerin ab und wurde im Sigmaringer Schloss als eine der besten Maßschneiderinnen des Jahrgangs geehrt. 2024 folgte der Bachelorabschluss in Business Administration und mein Maßschneider-Meisterkurs. Diese Zeit war sehr anstrengend, aber extrem lehrreich und im November 2024 konnte ich endlich meinen Meisterbrief in den Händen halten. Jetzt ist es an der Zeit das Gelernte in die Praxis umzusetzen!

Mir ist wichtig, dass Kleidung wieder mehr geschätzt wird. Früher wurde in mühevoller Handarbeit viele Stunden lang ein einzigartiges Kleidungsstück kreiert. Heutzutage wird das Nähen durch eine Auswahl von Maschinen und Hilfsmitteln erleichtert - dahinter sitzt jedoch nach wie vor ein Mensch. Und diese Menschen werden in der aktuell üblichen “Fast-Fashion” übersehen. Zu den teilweise gravierend schlechten Arbeitsbedingungen kommen die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt. Durch einen bewussteren Konsum kann jeder seinen Beitrag leisten.

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Ich freue mich auf neue Projekte und darauf, kreative Ideen zum Leben zu erwecken